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story #4 Timmy

scroll down for english version! Warum hast du dieses Kleidungsstück für das Porträt ausgewählt, was macht es so besonders für Dich? Ich habe mir diese schwarze Jeans ausgesucht, obwohl ich eigentlich andere, ausgefallenere Kleidungsstücke habe, die mir noch viel besser gefallen. Die Hose trage ich auch gar nicht mehr, aber sie bedeutet mir halt viel, weil ich sie getragen habe zu der Zeit als ich bei „The Voice of Germany Kids“ mitgemacht habe. Ich hatte sie bei den Blind Auditions an und da war es mir sehr wichtig, was ich anhatte. Das war mein allererster Fernsehauftritt, so viele Leute sehen dich und daher ist die Hose allein deswegen schon etwas Besonderes für mich. Ich habe mich in der Hose einfach am wohlsten gefühlt, ich war sehr wählerisch, als ich das Outfit ausgesucht habe. Bei Hosen tue ich mir auch immer schwer etwas Gutes zu finden. Die Hose hatte am Anfang nur so ein kleines Loch und dann habe ich da ein bisschen mitgeholfen und herumgeschnipselt, dass die so aufgerissen ist… Ich mochte die Hose damals …

Couchdecke goes Wickelrock

Der Sommer scheint nun schon eine Ewigkeit her zu sein, ich trinke wieder Tee in rauen Mengen und friere trotzdem. Deshalb will ich heute den Sommer wenigstens ein kleines bisschen zurückholen und von der französischen Couchdecke erzählen. Sommer, Südfrankreich und Flohmarkt Als ich diesen Sommer in Südfrankreich im Urlaub war, hatte ich die Gelegenheit mit ein paar Freundinnen einen wunderbaren Tag in Perpignan zu verbringen. Wir sind sehr früh aufgestanden, um rechtzeitig auf einem der vielen Flohmärkte zu sein. Ich habe dort gelernt, dass es in Frankreich nicht nur ein Wort für Flohmarkt gibt, sondern sehr viele verschiedene. Je nachdem welche Bezeichnung verwendet wird, bekommt man unterschiedliche Sachen. Das reicht vom marché auf dem meist neue Ware wie Kleidung, Spielzeug aber auch Obst und Gemüse verkauft werden, bis zum vide-grenier der Flohmarkt, bei dem Privatpersonen ihren alten Krempel verkaufen und der marché aux puces – eher ein Antikmarkt bei dem auch viel Geld für die angebotenen Stücke bezahlt werden. Wir sind auf einem dieser marchés aux puces unter den Platanen gelandet und ich habe dort Menlein kennengelernt. …

Anjas neuer alter Lieblings-Wintermantel

Vor einiger Zeit habe ich Euch Anja von all days are green vorgestellt. Und das hatte ganz erfreuliche Folgen! Sie hat mich nämlich gleich kontaktiert und wollte mit mir etwas aushecken. Bei sowas bin ich natürlich immer gerne dabei! Anja schickte mir zwei Wintermäntel, wovon der eine ihr Lieblingsmantel ist, mit dem sie viel erlebt hat und der andere ein eher ungeliebter, selten getragener Mantel war.        Ihre einzige Vorgabe war, dass sie gerne einen egg-shape Mantel hätte, alles andere überließ sie mir. Das ist doch mal eine Herausforderung, der ich mich gerne gestellt habe!  Darüber hinaus hat sie den Spieß umgedreht und mir ein paar Fragen zu meinem Blog und zu Upcycling gestellt. Mehr Fotos zum Entstehungsprozess des Mantels und das Interview mit mir findet ihr hier auf Anjas Blog, viel Spaß beim Lesen und ein großes Dankeschön an Anja für diese tolle Kooperation! Ich habe mir natürlich ein Gegeninterview mit Anja gewünscht, da ich jetzt mal genauer wissen wollte, wer die Besitzerin des Mantels ist und wer hinter dem schönen Blog steht. …

Oma Therese’s Welt

                             Heute möchte ich gerne ein Projekt zeigen, das ich nicht für mich, sondern für jemand anderen gemacht habe. Als ich das erste Mal Julias Wohnung betrat, fiel mir sofort ein unglaublich tolles, gerahmtes Foto auf. Eine schwarz-weiß Fotografie, ungefähr aus den 40er Jahren, von einer Dame im Strandkorb. Ich dachte immer, dass das ein Bild aus einem Fotografie-Bildband oder ein Foto einer Schauspielerin sei. Bis ich nun erfahren habe, dass diese schöne und glamouröse Dame Julias Oma Therese ist! Und über diese Dame gibt es einiges zu erzählen… Julia jetzt erzähle doch mal, die Jeansbluse, die ich verarbeitet habe, hat dir Deine Oma geschenkt. Das war eine van Laack Bluse, die sehr teuer sind. War dir das bewusst? Ja, schon. Meine Großmutter hatte bis sie ca. 90 Jahre alt war eine Modeboutique für besser gestellte, ältere Damen, in der sie hochwertige Klamotten verkauft hat, also Kaschmirpullis und Sachen von Escada und van Laack usw. Hat sie diese Kleidung als Statussymbol gesehen? Nicht …

Ist denn schon Sommer?

Als ich neulich auf meinem Streifzug an einer Reinigung vorbeikam, fiel mir ein eigentlich unscheinbarer Kleiderständer auf. Daran hingen einige Kleidungsstücke, die „billig zu verkaufen“ waren. Da konnte ich natürlich nicht anders und musste ein bisschen stöbern… Zwischen sechs Stuhlhussen, einem Anzug, einem sehr schlabberigen Moschino T-shirt habe ich mein nächstes Projekt gefunden. Ein weiß-blau gestreiftes Carhartt Hemd aus sehr hochwertigem Köper, der sich wunderbar weich anfühlt. Ich wollte unbedingt etwas daraus machen! Zufällig war auch die Senior-Geschäftsführerin Frau Baier da, die ich gleich ein bisschen interviewt habe:  Was sind das für Leute, die ihre Sachen hier nicht abholen, können sie sich sich an die Kunden erinnern? Das weiß ich nicht, die meisten vergessen die Sachen einfach, manche ziehen weg, manchmal ist auch jemand verstorben. Sind da auch manchmal ungewöhnlichere Sachen dabei? Naja zum Beispiel diese Stuhlhussen. Die habe ich schon seit 3 Jahren. Ich habe gedacht, die verkaufe ich schnell und bekomme noch einigermaßen was dafür, aber wenn sie jetzt nicht bald weggehen, gebe ich sie in die Altkleidersammlung. Das heißt, sie schmeißen Sachen …

Interview mit Reinhard

Ausgemacht war, dass ich ein halbes Stündchen vorbei komme und wir kurz über die Hosen reden. Geblieben bin ich dann fast den ganzen Nachmittag und Reinhard hat mir seine riesige Bibliothek gezeigt, hat mich wertvolle Künstlerbücher anschauen lassen und mir viel erzählt. Er hat mich in eine ganz eigene Welt entführt und wir haben tatsächlich Gemeinsamkeiten in unseren beiden „Interessensgebieten“ gefunden. Hier ist also ein Auszug aus dem sehr langen Gespräch mit Reinhard Grüner, 64 Jahre, Besitzer der weltgrößten Sammlung an Künstlerbüchern, darunter Andy Warhol, Robert Mapplethorpe und Roy Lichtenstein. Hauptberuflich ist er Lehrer für Geschichte und Englisch, sowie stellvertretender Schulleiter. Wie sind sie dazu gekommen diese Kunstbücher zu sammeln? Ist das beruflich oder einfach ein Hobby? Überhaupt nicht, ich habe 1975/76 in England studiert und war Stipendiat des Deutschen akademischen Austauschdienstes und da sind wir an einem Tag mit einem Freund an die Ostküste gefahren und da gab es so einen kleinen Laden in Whitstaple hieß der Ort, und da hab ich ein kleines Buch gefunden „An dissertation upon roast pig“ also „Abhandlung über …