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Rückblick und Ausblick

Hier melde ich mich nun endlich wieder zurück mit einem neuen Post! Es ist zwar schon reichlich spät für einen Rückblick, aber besser spät, als nie…

2016 war auch für mich ein schwieriges Jahr und ich musste mir viel eingestehen und Konsequenzen ziehen. Die wichtigste und gleichzeitig bitterste Erkenntnis war wohl, dass es für mich nicht funktioniert aus meiner Leidenschaft ein Business machen zu wollen. Mir fehlt, glaube ich, einfach das Unternehmergen. Der Druck mit story of my shirt Geld verdienen zu müssen, hat wirklich jede Idee versiegen lassen. Noch nie war ich so gestresst und gelähmt,  die Existenzangst hat mich fast erdrückt. Seit ich das endlich eingesehen habe und – anstatt an mir herum zu optimieren – mir einen Job gesucht habe, der mir regelmäßig zumindest ein kleines Einkommen auf mein Konto spült, geht es mir besser. Über Weihnachten hatte ich dann Zeit mich wieder ein bisschen zu sortieren und mir einfach mal bewusst zu machen, was ich eigentlich will bzw. nicht will.

Was das jetzt beruflich für mich bedeutet, steht auf einem anderen Blatt, aber für story of my shirt heißt das: Hier werde ich in völlig planloser, nicht-marketing-tauglicher, aber immer zu 150% leidenschaftlicher Art und Weise Dinge zeigen, beschreiben und vorstellen, die ich gut finde. Leute, die mich begeistern. Kunst und Mode, die mich begeistert. Themen, die mich begeistern. Zwischendurch zeig ich auch mal, was ich selbst so fabriziere. Alles ohne Hintergedanken damit Geld verdienen zu müssen.

„Das Neue darf nicht bewusst im Rahmen einer Strategie geplant sein, die auf den Erfolg ausgerichtet ist.“  

(Zitat von Boris Groys aus Ingrid Loscheks Buch „Wann ist Mode“ )

Ingrid Loschek schreibt weiter, dass eine wesentliche Voraussetzung für kreatives Schaffen die Freiheit sei: Freiheit des Denkens, Fühlens und Machens.

Als ich das gelesen habe, war mir auf einmal vollkommen klar, was bisher mein Problem war und irgendwie ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Diese Freiheit möchte ich mir hier mit story of my shirt bewahren, denn ich will Neues entdecken und entwickeln, und mich dann nicht der Massenherstellung, dem Verkauf und dem Marketing widmen, sondern intuitiv das Thema wechseln.

Mit dieser neuen Klarheit, hatte ich auch das Bedürfnis den Look des Blogs zu verändern. Ich habe mich vom etwas blumigen Stil meines Blogs verabschiedet und habe alles etwas schlichter gestaltet. Ich hatte das Gefühl, dass das so jetzt viel besser zu mir passt und es mir mehr Raum gibt „story of my shirt“ zu interpretieren. Ich habe auch noch vor, den Blog strukturell umzugestalten, aber das muss jetzt erst einmal warten. Sonst bekomme ich einen Herzinfarkt, wenn ich mich mit soviel Technik auf einmal auseinandersetzen muss…

In den nächsten Tagen starte ich mit einer Porträt Reihe: Menschen zeigen ein Kleidungsstück aus ihrer Garderobe und erzählen ihre story dazu.  Back to the roots also! Ich freue mich sehr darauf!

Wenn ihr also auf all das Lust habt, bleibt mir gewogen, ich freu mich über jeden, der diese Zeilen liest.

 

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6 Kommentare

  1. Hallo liebe Alex, das hört sich alles gut an! Den Blog frei halten für ungeplanten, von Herzen kommenden, kreativen Output. Genauso mag ich das auch beibehalten. Aber gleichzeitig starte ich gerade ein Business, von dem ich ganz und gar überzeugt bin, auch wenn mich die Existenzängste regelmäßig beuteln. Ich glaube, da könnten wir in der einen oder anderen Weise noch zusammenkommen (ui, bin ich geheimnisvoll) – jedenfalls freue ich mich sehr über die Reihe mit den Geschichten! lg, Gabi
    (PS: Mein Unternehmen findest du unter temysto.com, ich stehe ganz, ganz am Anfang, und es geht mir alles viel zu langsam, aber ich habe jetzt wenigstens einmal damit begonnen!)

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    • Liebe Gabi, oh das hört sich aber spannend an, da muss ich gleich mal schauen. Letztendlich ist mir einfach klar geworden, dass ich das, was ich will aus verschiedenen Läden bekommen kann sozusagen und nicht alles zwingend aus einem Supermarkt sein muss. Ich arbeite einfach auch sehr gerne in der Branche aus der ich ursprünglich komme. Deinen Mut ein Unternehmen zu gründen bewundere ich sehr und wünsche Dir alles Gute, viel Kraft und Erfolg dafür! herzlich, Alex

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  2. vivien_noir sagt

    Liebe Alex,

    nicht schön, dass du desillusioniert die Richtung wechseln musstest – aber schön, dass du es getan hast. Ich mag deine Art zu denken, handeln, und vor allem darüber zu schreiben sehr gerne. Auch deine Hintergedanken zum Blog gefallen mir sehr – und ich bin sehr froh, dass du deine Leidenschaft nicht verkaufst. Ich suche inzwischen schon richtig nach Blogs, die noch aus Leidenschaft und nicht wegen der Monetarisierung gemacht werden.
    Jemand, der genauso leidenschaftlich ist wie du, und im selben Bereich selbstständig, ist Sisi Top aus Linz in Österreich. Sie hat ein cooles kleines Upcycling-Geschäft mit kleinen, feinen Ideen und sehr viel Leidenschaft. Wie sie es dabei bewerkstelligt, nicht zu verhungern, muss sie dir wohl selbst verraten – aber das tut sie sicher gerne, denn sie ist irrsinnig nett!

    Angeregt durch deine Reihe habe ich überlegt, welche Stücke ich dazu zeigen könnte. Ich habe einen wahnsinnig großen Schrank, und eine ebenso große Leidenschaft für Kleidung, und das Ergebnis meiner Überlegungen ist… alles! Ich habe zu jedem einzelnen Stück Geschichten! Das Rüschen-Polyesterhemd aus den 60er-Jahren, das ich jemandem abgekauft hat, der gerade einem Unterwäschesammler die gesamte Sammlung abgekauft hatte – das rote Polyesterhemd mit dabei. Zwei Unterkleider, die ich mit Pullover und Strumpfhose als Kleider trage, stammen ebenfalls von dort.
    Das Schultertuch meiner Uroma, meine selbstbedruckten Shirts, liebevolle „Spenden“ von Freunden, umfunktionierte Herrenhemden – ich glaube, Kleider und Geschichten sind auch mein Bereich.

    Ich bleib‘ dir eine treue Leserin! Alles Gute !

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    • Liebe Vivien, herzlichen Dank für Deine lieben Kommentare und Deine Komplimente! Meine Entscheidung macht mich sehr glücklich, für andere funktioniert das vielleicht besser als für mich. Und wie schön, dass dir mein Blog so gut gefällt, da freu ich mich!
      Ganz herzliche Grüße, Alex

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  3. …mega schön, wie du schreibst, unaufgeregt und ehrlich – und so wahr. Befinde mich in einem sehr ähnlichen Prozess & freue mich, nicht allein auf dieser Reise zu sein…der neue Look sieht super aus und ich freue mich auf weitere interessante, vielleicht planlose dafür charmante und inspirierte Inhalte!

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    • Liebe Laura, danke für Deine lieben Worte, das freut mich sehr! Und mir geht es auch so, dass ich immer froh bin zu wissen: Ich bin nicht allein. Das macht alles irgendwie leichter. Ich wünsche dir viel Energie den Weg für dich zu finden und gib nicht auf, du bist nicht allein! Alex

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